Leidenfrosteffekt bei Feuerlauf und Feuerschlucken

Der Leidenfrosteffekt ist ein Erklärungsversuch, um die Phänomene Feuerlaufen und Feuerschlucken zu entschlüsseln.

Heute geht es um die Frage, warum solche Effekte wie Feuerlaufen oder Feuerschlucken überhaupt möglich sind. Tritt doch eine sehr heiße Flamme (Feuer!) direkt mit empfindlicher Haut in Kontakt.

Es gibt hier viele Erklärungsansätze, die sich meiner Meinung nach vermutlich ergänzen und überschneiden. Denn diese Effekte sind sicherlich nicht monokausalen Ursprungs.

Daher möchte ich heute mal den einen Blick auf den Leidenfrosteffekt richten. Dieser ist mir bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem Feuerlaufen als eine mögliche Erklärungsvariante über den Weg gelaufen.

Der Leidenfrost-Effekt wurde bereits im 18. Jahrhundert von dem Physiker Johann Leidenfrost entdeckt. Er tritt auf, wenn eine Flüssigkeit einen Gegenstand berührt, dessen Temperatur über dem Siedepunkt der Flüssigkeit liegt. Um die Flüssigkeitströpfchen herum bildet sich eine Dampfschicht (Barriere mit geringer Wärmeleitfähigkeit), die sowohl die direkte Berührung von Körper und Flüssigkeit als auch das weitere Verdampfen der Flüssigkeit verhindert.

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Dieser Effekt kann veranschaulicht werden, indem man die Unterseite eines heißen Bügeleisens (oder eine Herdplatte?) mit feuchten Fingern berührt. Der Leidenfrost-Effekt ermöglicht einen kurzen Kontakt ohne Verbrennungsfolgen.

Ceranfeld (Herdplatte)

Weiterhin tritt der Effekt auf, wenn Wassertropfen auf eine heiße Herdplatte gelangen. Die Tropfen verdampfen nicht sofort, sondern „tanzen“ auf der Herdplatte. Dies ist ebenfalls auf die Dampfschicht zurückzuführen, die aufgrund der hohen Temperatur der Herdplatte entsteht.

Bezogen auf den Feuerlauf führt der Leidenfrost-Effekt dazu, dass sich Fußschweißtröpfchen mit einer Dampfschicht umgeben und den kurzzeitigen Fuß-Kohle-Kontakt ermöglichen.

Und auch beim Feuerschlucken bzw. Tricks, bei denen man die brennende Fackel mit der Zunge oder den Lippen berührt, greift Leidenfrosts Erklärungsansatz.

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